An den Artistenfakultäten der mittelalterlichen Universitäten wurde ab dem 13. Jahrhundert der akademische Grad baccalaureus oder baccalareus vergeben, welcher den untersten der akademischen Grade darstellte.❬ref name=Kluge/❭ Diese Bezeichnungen gehen auf baccalarius zurück.❬ref name=Kluge❭, „Bachelor“, Seite 80.❬/ref❭ Dessen Herkunft ist ungeklärt.❬ref name=Kluge/❭ Zu den in Erwägung gezogenen Ursprüngen zählt ein galloromanisches*bakkano ‚ländlich, bäurisch‘ neben dem mittellateinischenbuccellarius ‚ Privatsoldat‘, dem das mittellateinische buccella ‚ kleines Weißbrot‘ zugrunde liegt.❬ref name=Kluge/❭ Anstelle von baccalarius wurde dann auch die Form baccalaureus in Anlehnung an das lateinischelaureus ‚Lorbeer‘ sowie das deutsche bakular in Anlehnung an das lateinische baculus ‚Schulstock‘ benutzt.❬ref name=Kluge/❭ Letztere Bezeichnung spielte darauf an, dass die Inhaber des besagten akademischen Grades häufig eine Tätigkeit als Hilfslehrer aufnahmen.❬ref name=Kluge/❭ In deutschen Texten tauchten seit dem 15. Jahrhundert die Grade mit dem Wortausgang -ie (Bakkalarie, Bakkalaurie) auf, die während des 19. Jahrhunderts wieder verschwanden.❬ref name=Kluge/❭ Im deutschsprachigen Gebiet beschränkte man sich an den Universitäten fortan auf den akademischen Grad des Doktors, während im englischsprachigen Raum bachelor und master (vom lateinischen magister ) üblich blieben.❬ref name=Kluge/❭ Schließlich wurde in Deutschland als Grad vor dem Doktor der Magister eingeführt, bis in der Zeit gegen Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts im Rahmen des Bologna-Prozesses das englisch-amerikanische System in der Europäischen Union mit den Graden Bachelor und Master eingeführt wurde.❬ref name=Kluge/❭ Aufgrund dieses Umstands werden die Bezeichnungen englisch ausgesprochen.❬ref name=Kluge/❭ Bakkalaureus dagegen wird kaum verwendet.❬ref name=Kluge/❭