[1] veraltet, studentensprachlich: Student aus einer Gegend, in der sehr viel Kümmel angebaut wurde und die nicht weit von der Universitätsstadt entfernt war
Kümmeltürken wurden seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert Studenten genannt, die aus einer Gegend stammten, in der sehr viel Kümmel angebaut wurde. Zum Beispiel hieß das Umland von Halle an der Saale damals im Volksmund Kümmeltürkei.Türkei assoziierte man schlicht mit dem Orient, aus dem viele Gewürze stammen. Solche Studenten wurden als spießbürgerlich wahrgenommen, da sie ihre Heimat zum Studieren nicht verlassen hatten. Später erfuhr das Wort eine Wandlung hin zu seinen heute üblichen Bedeutungen.
Beispiele
[1] Der Begriff Kümmeltürke soll in Halle geprägt worden sein.
[2] Er ist ein wahrer Kümmeltürke, pedantisch und beschränkt.
[3] Da gibt er wieder an, der Kümmeltürke!
[4] Hau ab, Kümmeltürke!
[5] Einen Türken als Kümmeltürken zu bezeichnen, ist eine Beleidigung.