[1] komischüberzeichnete Darstellung von Personen, Dingen oder Sachverhalten, indem charakteristische Eigenschaften selbiger übersteigert und der Lächerlichkeit preisgegeben werden
[2] das Karikieren, die Kunst des Karikierens
Herkunft
Das Wort ‘Karikatur’ leitet sich vom italienischen Verb caricare (beladen) bzw. von caricatura, einem Fachwort der Malerei ab, das ‘Überladung, Übertreibung’ bedeutet. Es tritt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in die deutsche Sprache ein und ersetzt sukzessive die deutschen Begriffe ‘Spottbild’ und ‘Zerrbild’. Diese beiden Begriffe haben unterschiedliche Bedeutungen und Traditionslinien: Meint das Zerrbild eine überladene und zugespitzte Darstellung eher individueller Personen und ihrer Eigenschaften, so richtete sich das Spottbild direkt gegen bestimmte Gruppen, Institutionen in einer eher typisierenden Form mit dem Ziel, das Dargestellte zu schmähen, bloßzustellen, zu verunglimpfen. Beide Linien sind im Begriff ‘Karikatur’ zusammengeflossen. Das Verb caricare zum Substantiv carrus = Karren ❬ref❭, Seite 392.❬/ref❭ ❬ref❭ Seite 472.❬/ref❭
[1] „Fast noch freundlich sind Karikaturen, die sie als scharfzahnigen Blutsauger zeigen oder als Oberlehrerin mit erhobenem Zeigefinger.“❬ref❭Julia Amalia Heyer, Ferry Batzoglou: Nazi geht immer, in: DER SPIEGEL 9, 2012, Seite 144-145, Zitat: 144.❬/ref❭
[1] „Gute Karikaturen haben es allerdings an sich, daß sie mit Übertreibung Wahrheiten umreißen, halbe oder sogar ganze.“❬ref❭, Seite 60. ❬/ref❭
[2] Die Karikatur ist die bildliche Form der Satire.