[1] nordostdeutsch, besonders berlinisch: städtischer Bereich mit einer eigenen Infrastruktur als Lebenszentrum seiner Bewohner
[2] norddeutsch; Jargon: Vergnügungsviertel einer Stadt
Herkunft
seit dem 13. Jahrhundert bezeugt; zunächst unter der Bedeutung „Ort, wodieFischerwohnen“ belegt; es gibt unterschiedliche (sich teilweise widersprechende) Annahmen zur Herkunft dieses Wortes:
laut Kluge ist es wohl nicht slawischen Ursprungs (erwähnt jedoch das Altslawischechyzŭ „Haus“, auch „Fischerhütte“), dafür hingegen vielleicht zu dem deutschen Wort Kietze „Korb“ gehörig❬ref❭, Seite 487❬/ref❭
laut dem »Duden. Deutsches Universalwörterbuch« ist die Herkunft unklar❬ref❭, Seite 950❬/ref❭, im »Duden. Das große Fremdwörterbuch« wird jedoch vermutet, dass das Wort aus dem Slawischen stammt und vielleicht den älteren slawischen Formen *chyža und *chyz’ „Haus, Hütte“ entstammt; die weitere Herkunft sei jedoch unsicher❬ref❭, Seite 712❬/ref❭
laut dem »Variantenwörterbuch des Deutschen« ist es wohl slawischen Ursprungs❬ref❭, Seite 402❬/ref❭
[1] „Mit Kiezdeutsch - allgemein verstanden als Alltagssprache im Kiez, wobei das nordostdeutsch, besonders berlinisch gebrauchte Wort Kiez einen Stadtteil bzw. kleineren, abgesonderten Ortsteil bezeichnet - ist etwa Mitte der 90er Jahre eine Jugendsprache in den Blick der Öffentlichkeit getreten, die sich in urbanen Wohngebieten mit hohem Migrantenanteil herausgebildet hat, in Berlin z.B. in den Stadtbezirken Wedding, Kreuzberg und Neukölln.“❬ref❭Klaus-Dieter Ludwig: Kiezdeutsch. In: Der Sprachdienst 53, 2009, Seite 119f., Zitat S. 119.❬/ref❭