[1] im weitesten Sinne: eine für mehrere altrussische Städte typische Burg- oder Festungsanlage
[2] im engeren Sinne: der Moskauer Kreml, die weithin bekannteste dieser ehemaligen Festungen
[3] oft metonymisch für die russische oder frühere sowjetischeStaatsmacht, speziell den Präsidenten Russlands, der seinen Amtssitz im Moskauer Kreml hat
Herkunft
Kreml (russisch/ukrainisch ‚Кремль‘, weißrussisch ‚Крэмль‘) auch Krom ‚Кром‘ oder Kremnik ‚Кремник‘, ist seit dem 14. Jahrhundert die Bezeichnung für die innere Befestigungsanlage einer russischen Stadt (russisch Gorod ‚Город‘, Grad ‚Град‘); sie verdrängte vorherige Bezeichnungen wie Detinez ‚Детинец‘❬!--vgl. polnisch Dziedziniec ‚Hof‘--❭ oder Wyschgorod/Wischegrad ‚Вышгород‘/‚Вишегрaд‘ (Oberstadt, Hohe Burg).
Die innere Befestigungsanlage beherbergte die Residenz des Fürsten und des Bischofs.
Die Befestigungen bestanden bis ins 15. Jahrhundert hinein aus Holz; hierher auch die etymologische Erklärung: kremlevyj ‚кремлевый‘ bedeutet Bauholz betreffend „fest“, „stark“; mit krem ‚крем‘ wurde derjenige Teil des Waldes mit den besten Stämmen bezeichnet.❬ref❭Ursula Bieber (FB Slawistik) Die altrussische Stadt: город – детинец / кремль – посад S. 1–3 : 8. Ringvorlesung des IZMS (Interdisziplinäres Zentrum für Mittelalterstudien): Burg und Stadt im Mittelalter, Wintersemester 2008/09, Universität Salzburg (PDF-Datei; 116 KB)❬/ref❭
[1] Wenn Peter I. die Kreml in Moskau, Pskow, Smolensk, Nowgorod und Kiew noch verstärkte, so ist das auf den drohenden Einfall der Schweden zurückzuführen.❬ref❭Andrej V. Bunin: Geschichte des russischen Städtebaues bis zum 19. Jahrhundert. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, 1961. Seite 105❬/ref❭
[2] Der Kreml ist älter als Moskau und älter als Rußland.❬ref❭Christine Hamel: Russland – DuMont Kunst-Reiseführer. DuMont Reiseverlag, 1998. Seite 76❬/ref❭
[3] Den ost- und mitteleuropäischen Raum betrachtet der Kreml als eine Art Interessensphäre, die zwischen Russland und dem Westen aufgeteilt werden sollte.❬ref❭Karl Kaiser, Hanns Maull (Hrsg.): Deutschlands neue Aussenpolitik: Band 2 Herausforderungen. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1995. Seite 121❬/ref❭
[3] Zum anderen wurde im Verlauf der Konferenz auch Kritik an der Sowjetunion deutlich, die sich in erster Linie auf die Politik des Kreml gegenüber Ost- und Mitteleuropa konzentrierte.❬ref❭Normen Altmann: Konrad Adenauer im Kalten Krieg. Palatium Verlag im J&J Verlag, 1993. Seite 208❬/ref❭
[3] „Doch der Kreml hat ganz andere Prioritäten.“❬ref❭❬/ref❭