Neusprech

 m./n.  Z

Bedeutungen

[1] eine von erfundene Art der Sprache, die eine wesentliche Rolle in seinem Roman spielt
[2] Ausdruck für eine Sprache, die durch Sprachmanipulation durch bestimmte Interessengruppen bewusst verändert wurde, um die wirklichen Tatsachen, Ziele oder Ideologien der Anwender zu verschleiern; häufig im Managementbereich und Marketing anzutreffen
Herkunft
[1] Formulierung des Übersetzers Michael Walter für den englischen Ausdruck Newspeak in seiner Neuübersetzung von „1984“ für den Ullstein-Verlag, Berlin 1984
[2] von [1] abgeleitet
Synonyme
[1] Neusprache (Variante der älteren Übersetzung)
Sinnverwandte Wörter
[2] Marketingsprech
Oberbegriffe
[1] Kunstsprache
[2] Rhetorik
Beispiele
[1] Im Roman „1984“ wurde Neusprech dazu benutzt, die Gedanken der Menschen auf die Linie des Staates zu bringen.
[1] Hohe Bekanntheit erlangten in der Sprache Neusprech die Wörter „Doppelplusungut“ und „Unperson“.
[2] Die Französin Corinne Maier hat eine glänzende Polemik über die Unkultur der Großunternehmen und das verlogene Neusprech ihres Managements geschrieben.❬ref❭tagesspiegel.de vom 13.3.2005❬/ref❭
[2] Mit schick formuliertem Neusprech und entsprechendem Etat können Marketing-Spezialisten bekanntlich aus Nichts wunderbare Welten erschaffen.❬ref❭spiegel.de vom 8.12.2005❬/ref❭
[2] Wie lassen sich Einschränkungen der Freiheit als Gewinn verkaufen? Indem man sie sprachlich vernebelt. Ein Katalog des Neusprech der Inneren Sicherheit.❬ref❭Des Schäubles kleines Wörterbuch. zeit.de❬/ref❭

Referenzen

[1] Wikipedia-Artikel Neusprech
? Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Neusprech❬!--zum Zeitpunkt der Überarbeitung Server nicht erreichbar--❭
[2] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Neusprech
[*] Duden online Neusprech
Quellen

Substantiv, m, n

Kasus Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ Neusprech Neusprech
Genitiv Neusprechs Neusprechs
Dativ Neusprech Neusprech
Akkusativ Neusprech Neusprech

Worttrennung

Neu·sprech, kein Plural
Aussprache
IPA ˈnɔɪ̯ʃpʀɛç
Hörbeispiele:
Betonung
Ne̲u̲sprech