im 18./19. Jahrhundert von französisch frugal entlehnt, das auf lateinisch frugalis = "von den (Feld-)Früchten stammend", "zu den Früchten gehörig", fruchtig - also beispielsweise Haferschleim oder Ähnliches zurückgeht❬ref name="duden-etym"❭, Stichwort: „frugal“.❬/ref❭
im 18. Jahrhundert von französisch frugal = "einfach, sparsam, mäßig" entlehnt, das auf lateinisch frugalis = "nutzbar, sparsam" zurückgeht, einer Ableitung von frugi = "tauglich"❬ref❭ Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. Stichwort: frugal. ISBN 3-423-03358-4. ❬/ref❭
[1] Er konnte wieder ein frugales Mahl zu sich nehmen.❬ref❭Der gleiche Satz kann mit entgegengesetzter Bedeutung auch als Beispiel für [2] verwendet werden.❬/ref❭
[1] „Und solange er die frugalen Sinnesgenüsse seiner Tagelöhner, Heimarbeiterinnen, Lumpenproletarier teilte, den Jammer einer schwangeren Kuhmagd, die Entbehrungen einer unbefriedigten Mittelstands-Ehefrau verdolmetschte - in einer stummen Gebärde mehr noch als in Worten, wirkte er erschütternd echt.“❬ref❭❬/ref❭
[1] „Der Einsidler tischte uns ein frugales Mahl auf, nach dem jeder nur noch ans Schlafen dachte.“❬ref❭ Übersetzung von 1962 des teils französischen (1805-14), teils polnischen Originals (1847).❬/ref❭
[2] „Dann aber ließ ich mir einen Plastik-Teller geben, legte die Köstlichkeiten darauf, kaufte noch eine kleine Flasche Weißwein aus den Castelli Romani und machte mich auf den Weg hinüber zur Tiberinsel, um meine frugale Mahlzeit dort in Ruhe zu genießen.“❬ref❭ Kursiv gedruckt: Castelli Romani.❬/ref❭
Das Wort frugal zählt zu den Wörtern, die durch ihr Klangbild oder durch Assoziationen (hier etwa: fruchtig = üppig) häufig in einem Sinn konträr zu ihrer ursprünglichen Bedeutung verwendet werden. „Dieser Bedeutungsumschlag macht frugal zum Januswort.“[1]