gemeinslawisch
Z
Bedeutungen
- [1] Linguistik: in allen oder zumindest in sehr vielen slawischen Sprachen vorkommend
- [2] Ethnologie: allen Slawen gemein, in allen slawischen Völkern vorkommend
- [1] slawisch
- [1] „Unternimmt man den Versuch, einen gemeinslawischen Grundwortschatz aufzustellen, so stellt man fest, daß das Sorbische im gemeinslawischen Grundworterbe die größten Lücken aufweist:“❬ref❭, Seite 136.❬/ref❭
- [1] „Zu dieser Zeit, von rund 600 bis mindestens 800, sind die Lehnwörter nach wie vor gemeinslawisch, d.h. über das gesamte slawische Sprachgebiet verbreitet.“❬ref❭, Seite 500.❬/ref❭
- [1] „Es gibt ein gemeinslawisches Wort für den Elefanten (Kirchenslaw. slonĭ). Wer sich auf die Linguistik allein stützt, kommt zu dem offensichtlich falschen Schluß, daß im Land der Urslawen der Elefant zu Hause war.“❬ref❭, Seite 531.❬/ref❭
- [1] „Außer dieser heute ausschließlich von slawischen Katholiken gebrauchten Bezeichnung für das Kreuz existiert zum anderen ein gemeinslawisches Wort, das bei den orthodoxen Slawen im Südosten und Osten ›Kreuz‹ (etwa bulg. кръст, serb. крст, russ. крест ), bei den Katholiken im Westen ›Taufe‹ (etwa poln. chrzest, tschech. křest, slovak. und sloven. krst) bedeutet.“❬ref❭, Seite 426.❬/ref❭
- [1] „Zu denken gibt auch, daß es an einer entwickelten gemeinslawischen Hirtenterminologie fehlt.“❬ref❭, Seite 146.❬/ref❭
- [2] „Diese gemeinslawische Ansicht von der Ehe bestimmte auch im Elbgebiet das Familienrecht.“❬ref❭, Seite 109.❬/ref❭
- [2] „Wie Malý kommt Erben zu dem Ergebnis, daß es sich im vorliegenden Fall um ein gemeinslawisches Märchen handeln muß.“❬ref❭, Seite 448.❬/ref❭
- [2] „Nach wie vor stellt sich hier die Frage, ob es sich bei dem Schicksalsglauben um ein gemeinslawisches Erbe oder um eine fremde Beeinflussung des Volksglauben handelt.“❬ref❭, Seite 144.❬/ref❭
Referenzen
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache gemeinslawisch