[2] Informatik: allgemeingültige und eindeutige Bezeichnung eines Datensatzes
[3] Mathematik, Physik: Bestimmungswort, das in vielen Gebieten der Physik und der Mathematik verwendet wird, und bezeichnet dann oft etwas Natürliches, Normales; Beispiele: kanonische Transformation, kanonische Basis
[4] Musik: nach den Regeln eines Kanons, also mit einander folgenden nachahmenden Stimmen
Herkunft
[1] von lateinisch canonicus „regelmäßig“ im 16. Jahrhundert entlehnt; dies aus gleichbedeutend griechisch: '; erst in der Bedeutung „von der Kirche genehmigte biblische Urkunde“ (Gegenwort: apokryph), dann auch „den katolischen Rechtsbestimmungen entsprechend“ ❬ref❭, Seite 616, Eintrag „Kanon“.❬/ref❭❬ref❭, Seite 686, Eintrag „Kanon“.❬/ref❭
Beispiele
[1] In augusteischer Zeit wurde das von dem gelehrten Varro errechnete Jahr 753 v. Chr. zur Datierung der Gründung Roms kanonisch.
[1] „Die Priesterweihe ist von ihnen im ersten Jahre der Präsentation nachzusuchen, sie haben eine geziemende Tonsur zu tragen und die vorgeschriebenen kanonischen Stunden gewissenhaft einzuhalten.“❬ref❭, Seite 154.❬/ref❭
[2] Die Menge von Zeichenketten über dem Alphabet { ., (, )} mit wohlgeformten Klammerungen ist ein Modell, das kanonisch ist und zur Abbildung von RNA-Sekundärstrukturen geeignet ist.
[3] „Der in der Mathematik vielgebrauchte Kunstausdruck kanonisch kommt nach M.Cantor's „Vorlesungen Ober Gesch. d. Math.", 2. Bd. 2. Auflage, 8. 791, wahrscheinlich zuerst vor bei Th. Harriot (1660 — 1621) in seinem nachgelassenen Werke „Artis analyticae praxis“, 1631, und zwar auf dem Gebiete der Algebra.“❬ref❭ Serret, J-A: Lehrbuch der Differential- und Integralrechnung, Vol 3: Differentialgleichungen und Variationsrechnung. Ursprünglich Übers. d. Lehrbuches von J. A. Serret seit d. 3. Auflage gänzl. neu bearb. von G. Scheffers , Leibzig 1924, Teubner, Seite 707 ❬/ref❭
[4] Die „6 kanonischen Sonaten“ von Georg Philipp Telemann oder die „Sonata Canonica ...“ GWV 216 von Christoph Graupner.