[1] Der Begriff Abendland bezeichnet seit dem 16. Jahrhundert zunächst in räumlicher, später auch in kultureller Hinsicht die im Mittelalter entstandene Kulturgemeinschaft der westeuropäischen Völker, die durch die griechisch-römische Antike einerseits und das Christentum andererseits entscheidend geprägt wurde. In der Gegenwart ist er unscharf und meint die gesamte westliche Welt.
Herkunft
Der Begriff Abendland findet sich 1529 erstmalig bei Caspar Hedio in der Pluralform "Abendlender" als Lehnübersetzung für "Okzident". Er ist zusammengesetzt aus den Substantiven Abend und Land.
[1] „Mit dem Untergang von Byzanz verliert der Begriff Abendland im durchschnittlichen Sprachgebrauch seinen Gegenbegriff und geht so in den Begriff ‚Europa’ über … Heute soll Abendland begrifflich oft die … christlich-religiöse Kultureinheit des Mittelalters und ihre Fortwirkung abheben von der säkularisierten Geschichte des späteren Europas“❬ref❭Alois Halder in: , Band 1, Seite 17, Artikel „Abendland“❬/ref❭