[1] Schimmel von grauweißer Farbe auf gegorenen Flüssigkeiten (zum Beispiel Wein, Essig oder Bier)
[2] in Bayern: Rand des Dunstkreises
Herkunft
Kahm geht über das mittelhochdeutschekan auf das vulgärlateinischecana (Schmutzschicht von grauer Färbung auf Wein) zurück. Dieses lässt sich auch in der altfranzösischen pluralischen Form chanes chiennes und dem südfranzösischencano (Kahm auf dem Wein) wiederfinden. Als die Weinkultur nach Deutschland kam, wurde auch Kahm in die deutsche Sprache eingeführt.❬ref❭, „Kahm“, Seite 221❬/ref❭
Beispiele
[1] „Auch kann man den Wein auf folgende Art von dem Kahme befreyen: man reinigt nämlich vor allen andern das Spundloch in- und auswendig, füllet das Faß dann gestrichen voll, und bläset den oben schwimmenden Kahm behuthsam weg. Man klopft oder stößt nun ein wenig an das volle Faß, so steigt der leichte noch verborgene Kahm mitten im Spundloche empor, wo man ihn wieder wegblasen kann. Dieses wiederholt man, indem man das Faß zugleich immer voll erhält, so lange, als sich etwas Kahm sehen läßt, und spundet dann das gereinigte Faß gut zu.“❬ref❭Johann Karl Lübeck: K. A. Hellenthals Hülfsbuch für Weinbesitzer und Weinhändler, Fünftes Hauptstück, 1829, Seite 124❬/ref❭
[2] Jeden Tag muss der Kahm dem Sonnenschein weichen.