Markiertheit

Z

Bedeutungen

[1] Linguistik: Eigenschaft des ungewöhnlicheren, selteneren Teils eines Gegensatzpaares, besonders in der Phonologie oder Morphologie
Herkunft
Ableitung zu markiert mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -heit
Gegenwörter
[1] Natürlichkeit
Beispiele
[1] Im Gegensatzpaar "Nominativ - Genitiv" liegt beim Genitiv Markiertheit vor; er hat bei Substantiven entsprechend oft eine eigene Kasusendung, der Nominativ nicht (= Ikonismus). Im Gegensatzpaar "Präsens -Präteritum" kommt dem Präteritum die Eigenschaft Markiertheit zu.
[1] Im Gegensatz von einfachem (unnasaliertem) Vokal und Nasalvokal liegt beim Nasalvokal Markiertheit vor.
[1] „Markiertheit/Natürlichkeit bilden eine Skala von maximal markiert/minimal natürlich bis zu minimal markiert/maximal natürlich.“❬ref❭Wolfgang Ullrich Wurzel: Flexionsmorphologie und Natürlichkeit. Ein Beitrag zur morphologischen Theoriebildung. Akademie-Verlag, Berlin 1984, Seite 21.❬/ref❭
[1] „Von konstruktionellem Ikonismus spricht man, wenn eine Symbolisierung eine Asymmetrie der semantischen Markiertheit zweier Kategorien auch als Asymmetrie wiedergibt.“❬ref❭Andreas Bittner: Starke ‚schwache‘ Verben - schwache ‚starke ‘ Verben. Deutsche Verbflexion und Natürlichkeit. Stauffenburg, Tübingen 1996, Seite 11. ISBN 3-86057-441-8.❬/ref❭
Wortbildungen
[1] Markiertheitstheorie

Referenzen

[1] Wikipedia-Artikel Markiertheit
? canoo.net Markiertheit
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Markiertheit“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
Quellen

Substantiv, f

Kasus Singular Plural
Nominativ Markiertheit Markiertheiten
Genitiv Markiertheit Markiertheiten
Dativ Markiertheit Markiertheiten
Akkusativ Markiertheit Markiertheiten

Worttrennung

Mar·kiert·heit, Mar·kiert·hei·ten
Aussprache
IPA maʁˈkiːɐ̯thaɪ̯t, maʁˈkiːɐ̯thaɪ̯tn̩
Hörbeispiele: ,