[1] Ein Themavokal ist ein vokalisches Element, das an Verbwurzeln antritt und so den Wortstamm bildet. In dem indogermanischen Wort "bher-e-ti" (er trägt) ist "-e-" als Themavokal an die Wurzel gehängt; die Flexionsendung wird erst an den durch Themavokal erweiterten Stamm angehängt.
[1] Bei Substantiven sind die Themavokale bestimmend für die Klassifizierung eines Wortes als zur "a-Deklination", "i-Deklination" usw. gehörig.
[1] „Besonders häufig und besonders wichtig ist (beim Nomen und beim Verbum) eine Bildungsweise, bei der ablautendes ‚e/o‘ vor der Endung steht, der sogenannte Themavokal.“❬ref❭ Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002, S. XIX. ISBN 3-11-017472-3. Fett gedruckt: Themavokal; kursiv: e/o.❬/ref❭
[1] „Der ursprünglich als Suffix gebrauchte Themavokal ist im Germanischen fest mit der Endung verwachsen und wird mit ihr als Endung empfunden, so daß Flexionsübertragungen ihn stets mit übernehmen.“❬ref❭ Richard von Kienle: Historische Laut- und Formenlehre des Deutschen. 2., durchgesehene Auflage. Niemeyer, Tübingen 1969, S. 240f. Abkürzungen aufgelöst. ❬/ref❭