[1] Sprachwissenschaft: Ersetzung eines hinteren Vokals durch einen vorderen
[2] Sprachwissenschaft: Bezeichnung für die Buchstaben ä, ö, ü und die entsprechenden Großbuchstaben beziehungsweise für die Laute [ɛ], [œ], [ʏ] und die entsprechenden Langvokale
Herkunft
[1] Der Begriff wurde von Jacob Grimm im 19. Jahrhundert eingeführt.❬ref❭ Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Assertive“. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7 ❬/ref❭
[1] „Wem solte es undeutlich seyn, wenn ich zum Exempel sagte: Aus Strom wird Ströme, und sang aus singen, durch den Umlaut?“❬ref❭Friedrich Gottlieb Klopstock: Die deutsche Gelehrtenrepublik. Ihre Einrichtung. Ihre Geseze. Geschichte des letzten Landtags. Auf Befehl der Aldermänner durch Salogast und Wlemar. Erster Theil., Hamburg, 1774, Seite 229. ❬small❭(Ebenso: Die deutsche Gelehrtenrepublik, ihre Einrichtung, ihre Gesetze, Geschichte des letzten Landtags – Auf Befehl der Aldermänner durch Salogast und Wlemar – Vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig, 1817, Seite 212)❬/small❭❬/ref❭
[1] „Unter den Wörtern, welche zu dieser Beugungsart gehören, haben mehrere in dem Pluralis den Umlaut, d. h., sie verändern ihren Hülfslaut. Z. B. Abt, Aebte; Bischof, Bischöfe; [...] Die zu dieser Beugungsart gehörigen Wörter sächlichen Geschlechts haben diesen Umlaut nie, als: die Metalle, Salze, Protokolle, Brode, Haare, Pfunde rc.“❬ref❭Theodor Heinsius: Teut oder theoretisch-praktisches Lehrbuch des gesammten Deutschen Sprachunterrichts. Erster Theil. Berlin, 1807, Seite 84❬/ref❭
[1] „Der Konjunktiv wird theils durch Umlaut, theils durch Buchstaben, theils durch beide Mittel zugleich gebildet. ❬!-- Da aber die Bildung durch Buchstaben so mangelhaft ist, daß sich der Konjunktiv von dem Indikativ oft durch nichts unterscheidet, so hilft man sich in diesem Falle durch Umschreibung, die oft auch des Wohllauts wegen nöthig wird, da der Konjunktiv manches Verbi sehr schwerfällig und hart ist. --❭“❬ref❭Theodor Heinsius: Teut oder theoretisch-praktisches Lehrbuch des gesammten Deutschen Sprachunterrichts. Erster Theil. Berlin, 1807, Seite 192❬/ref❭
[1] Die Bezeichnung Umlaut wird auf Laute angewendet, die durch Assimilation an Folgevokale entstanden, also einer „Umlautung“ zu verdanken sind.
[1] Ein Beispiel für einen Umlaut ist der Vokal des Wortstamms von „Gast“: Hier wird im Plural der Vokal [a] durch den Umlaut [ɛ] ersetzt.
[1] „Ein anderer Lautwechsel ist der Umlaut, der darauf zurückzuführen ist, daß die dunklen Vokale aufgehellt wurden...“❬ref❭, Seite XXXIX. Fett gedruckt: Umlaut.❬/ref❭
[2] „Beim Numerus setzt sich dagegen die Entwicklung fort, den Plural - außer mit dem Artikel ‚die‘ bei den Maskulina und Neutra - synthetisch mit Hilfe verschiedener Endungen und/oder Umlaut vom Singular zu unterscheiden...“❬ref❭ Günther Drosdowski, Helmut Henne: Tendenzen der deutschen Gegenwartssprache. In: Lexikon der germanistischen Linguistik. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. v. Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand. Niemeyer, Tübingen 1980, Seite 619-632; Zitat Seite 624. ISBN 3-484-10391-4. ❬/ref❭
[2] „Das Auftauchen des Umlautes in der Schrift ist hingegen ein Indiz für eine gewichtige Statusveränderung dieser ursprünglichen Allophonie...“❬ref❭Angelika Linke, Markus Nussbaumer, Paul R. Portmann: Studienbuch Linguistik. 2. Auflage, ergänzt um ein Kapitel »Phonetik und Phonologie« von Urs Willi. Niemeyer, Tübingen 1994, Seite 391. ISBN 3-484-31121-5.❬/ref❭