[1] Linguistik: einfaches, nicht abgeleitetes Wort; sehr altes, ursprüngliches Wort, aus dem heraus sich spätere Formen entwickelt haben
[2] Wort, das einen Aspekt der Weltanschauung repräsentiert
Herkunft
Ableitung mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ur- zu Wort. Das Wort ist in der ersten Bedeutung seit Anfang des 18. Jahrhunderts, in der zweiten (bei Adelung) seit Ende des 18. Jahrhunderts belegt.❬ref❭ Hermann Paul: Deutsches Wörterbuch, Stichwort „Urwort“.❬/ref❭
[1] „Danach zerfallen alle »Namen«, das heißt die Wörter der Sprachen überhaupt, in Urwörter und abgeleitete Wörter.“❬ref❭Walter Porzig: Das Wunder der Sprache. Probleme, Methoden und Ergebnisse der modernen Sprachwissenschaft. Dritte Auflage. Francke, Bern/München 1962, S. 17.❬/ref❭
[1] „Die Frage nach den allerersten Wörtern (Urworten) wird in der Sprachgeschichte durchaus gestellt, und auch für einige Sprachgruppen, etwa die indogermanischen Sprachen, versuchsweise beantwortet.“❬ref❭Urwort❬/ref❭
[1,] Das Grimmsche Wörterbuch stellt Goethes Verständnis von Urwort im Zusammenhang mit beiden Bedeutungen dar.
[2] „Die Urworte bezeichnen nicht verschiedene Offenbarungsarten des Schicksals, sondern, in der Einheit eines Schicksalszusammenhanges, eine Folge von vier Stufen von der Geburt bis zum Alter, die aufeinander und ineinander wirken und sich aneinander steigern.“❬ref❭Arthur Hübscher: Das fünfte Urwort❬/ref❭
[2] „Gerade weil sein Gegenstand empirischer Beobachtung entzogen ist, erhebt ein „Urwort“ das, was es bezeichnet, in den Rang eines Elementaren, aus dem alles Weitere und Spätere sich ableitet; es lässt eine Einheit und womöglich Reinheit imaginieren, die sich im historischen Verlauf differenzieren und verlieren.“❬ref❭Vorlesungsreihe: Urworte❬/ref❭
Referenzen
? Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Urwort
[1,] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 Urwort
[1,] Hermann Paul: Deutsches Wörterbuch. 10. Auflage Niemeyer, Tübingen 2002, Stichwort „Urwort“. ISBN 3-484-73057-9.