[1] umgangssprachlich,abwertend: Schriftstück, das als wertlos betrachtet wird, insbesondere solche von Behörden und offiziellen Stellen
[2] veraltet: kleines Bündel
Herkunft
Wisch geht auf das althochdeutsche-wisc und das mittelhochdeutschewisch ‚Strohbündel‘ zurück. Im Mittelniederdeutschen existierte wisch, das Mittelniederländische verfügte über wisc, das heutige Niederländisch kennt wis , verwandt ist auch das altnordischevisk . Gemeinsam mit dem altschwedischenvisk ‚Besen‘, den altindischen Wörtern ‚Schlinge‘, vēṣṭatē – Wurzel ‚hängt sich an, windet sich um‘ und ‚Schlinge‘, dem lateinischenviscus ‚Eingeweide‘ und virga ‚Zweig, Rute‘ und schließlich mit dem russischen ' ‚lange Stange mit einem Bündel aus Stroh‘ lassen sich diese Wörter auf das indoeuropäische*ṷeis- ‚drehen; Ruten, die biegsam sind‘ zurückführen, das eine Erweiterung der indoeuropäischen Wurzel *ṷei- (drehen, biegen) darstellt.❬ref❭, „Wisch“, Seite 1573❬/ref❭Ursprünglich bezeichnete Wisch ein gedrehtes Büschel aus Stroh oder Ruten. Dieses wurde als Flurzeichen, später auch als Fackel und als Besen verwendet. Es entwickelte sich die übertragene Bedeutung ‚wertloses Zeug‘ und ab dem 16. Jahrhundert benutzt man es als abschätzige Bezeichnung für ein Schriftstück.❬ref❭, „Wisch“, Seite 1573f.❬/ref❭
[1] Frage: „Hey Dieter, kannst du mir dieses Formular noch unterschreiben?“ Antwort: „Zeig den Wisch erstmal her!“
[1] Sie habe mir was auszurichten: »Lassen Sie den Mann in Ruhe!« Sprachs und drückte mir einen Wisch mit der Adresse seines Anwaltes in die Hand.❬ref❭❬/ref❭
[1] „Bachelor“ – allein das Wort klingt für viele schon nach bäh und billig. Ein wertloser Wisch für die Masse.❬ref❭❬/ref❭
[1] Dazu eine Tabelle zur Aussprache der kyrillischen Buchstaben und einen in russischer Sprache abgefaßten Wisch.❬ref❭❬/ref❭
[2] Mit einem Wisch Stroh befreiten wir das Kalb vom Dreck.
Referenzen
[1,] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 Wisch
[1,] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Wisch