[1] veraltet, transitiv, besonders in Bezug auf Mehl: sieben
[a] veraltet, übertragen: reinigen
[2] transitiv: schütteln
[a] übertragen: jemandem eine schwierige Situation bereiten
[3] intransitiv oder reflexiv: Falten werfen
[4] transitiv, landschaftlich: jemandem sein Geld abnehmen
Herkunft
mittelhochdeutsch biuteln❬ref name="Grimm"❭Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 beuteln❬/ref❭❬ref name="DWDS"❭Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache beuteln❬/ref❭
Bedeutungen:
[1] im Sinne von „durch ein zu einem Beutel geformtes Tuch sieben und dadurch reinigen“❬ref name="DWDS" /❭
[2] von [1], da dabei geschüttelt wird❬ref name="DWDS" /❭
[3] im Sinne von „faltig wie ein Beutel sein, in der Art eines Beutels Falten werfen“❬ref name="Grimm" /❭
[4] im Sinne von „den Geldbeutel abnehmen❬ref❭Duden online beuteln❬/ref❭ oder durch schütteln [2] leeren“,❬ref name="DWDS" /❭ seit dem 16. Jahrhundert❬ref name="DWDS" /❭
Beispiele
[1] „Die Gesteine wurden fein gepulvert, gebeutelt und von dem feinsten Mehl derselben eine gewogene Menge mit dem 25fachen Gewicht frisch destillirten Wassers in geräumigen Cylindergläsern übergossen, in einem mässig warmen Zimmer (12–14°C) aufgestellt, gut bedeckt und täglich einmal tüchtig aufgeschüttelt.“❬ref❭Otto Linné Erdmann, Gustav Werther: Journal für praktische Chemie. Erster Band, Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1868, Seite 121.❬/ref❭
[2a] „Ab Mitte des Jahrhunderts wurde das Land von einer Hungersnot gebeutelt, und Epidemien, wie Cholera und Typhus, überzogen das ganze Land.“❬ref❭Michael Iwanokoswki: Irland. Neunte Auflage, 2012, Seite 24. ISBN 978-3-86197-045-3❬/ref❭
Referenzen
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache beuteln