[2] Sozialwissenschaft: mit den Augen eines Insiders (im Gegensatz zu einem Betrachter, der sein Untersuchungsobjekt gewissermaßen von außen, distanziert betrachtet)
Herkunft
von englisch: emic, dieses abgeleitet von phonemic = phonematisch (im Gegensatz zu phonetic = phonetisch), eingeführt von Morris Swadesh(→Wikipedia) und Kenneth Pike(→Wikipedia)❬ref❭Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Emisch“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.❬/ref❭
Das Wort besteht aus -em, einem Suffix, mit dem in der Linguistik Begriffe für Einheiten des Sprachsystems wie Phonem, Lexem und Morphem gebildet werden, und dem deutschen Wortbildungssuffix -isch. -em steht dabei in Opposition zu -et, das etwa in Phonetik vorkommt.
[1] „Von zentraler Bedeutung ist der Gegensatz zwischen den funktional kontrastiven emischen Einheiten (wie Phonemen und Morphemem) und den »etischen« Einheiten, die ihnen physische Form verleihen (...)“❬ref❭ David Crystal: Die Cambridge Enzyklopädie der Sprache, 2. Auflage, Zweitausendeins, Frankfurt 2004, Seite 408. ISBN 3-861-50705-6. emischen ebenso wie »etischen« in Anführungsstrichen gedruckt.❬/ref❭.
[1] Im Bereich der Laute sind Phoneme emische, Laute dagegen etische Einheiten.
[1] Die emische Analyse berücksichtigt die Eigenschaften, die für die Kommunikation eine wichtige Funktion haben: Ob ein Verschlusslaut im Deutschen stark aspiriert (behaucht) ist oder weniger stark, ist für die Verständigung nicht relevant; ob ein solcher Verschlusslaut wie [d] (stimmhaft) oder [t] (stimmlos) stimmhaft ist oder nicht, unterscheidet Wörter: Rades [ˈʀaːdəs] - Rates [ˈʀaːtəs]. Damit zeigt sich, dass die Stimmhaftigkeit eine emische Eigenschaft der Laute des Deutschen ist, die Behauchung aber nur eine etische.
[2] Zum wirklichen Kulturverstehen ist eine emische Herangehensweise wichtig, beim Vergleichen kann dagegen eine etische Beschreibung sinnvoll sein. - (Wikipedia)
[1] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Etische vs. Emische Analyse“. ISBN 3-520-45203-0.
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Emisch“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „emische Analyse“. ISBN 3-494-02050-7.