Bedeutungen
- [1] Person, die von Verbrechern zum Schutz (z. B. vor der Polizei) oder zur Forderung eines Lösegeldes festgehalten wird
- [2] historisch: Person, die unter vergleichsweise guten Bedingungen festgehalten wurde; meist sollte damit von einer Gegenpartei durch ein menschliches Pfand sichergestellt werden, dass sie, der diese Person nahestand, ein Versprechen oder einen Vertrag einhalten würde
Herkunft
- seit dem 8. Jahrhundert belegt; ursprünglich Maskulinum, mittelhochdeutsch gīsel, althochdeutsch gīsal, urgermanisch *gīslaz, vielleicht aus dem Keltischen entlehnt, vergleiche irisch giall ‚Geisel‘, ablautendes geall ‚Einsatz, Pfand‘, walisisch gwystl ‚Geisel‘.❬ref❭, Stichwort: „Geisel“, Seite 340.❬/ref❭
Synonyme
- [2] Leibbürge
Gegenwörter
- [1] Geiselnehmer
Oberbegriffe
- [1] Gefangener, Mensch
Beispiele
- [1] Nicht schießen, ich habe eine Geisel in meiner Gewalt!
- [1] „Dort hatte die SS in den letzten Kriegstagen tschechische Geiseln erschossen, auch einen Cousin von Josef.“❬ref❭❬/ref❭
- [2] Rom forderte von verbündeten Häuptlingen oft, Geiseln zu stellen, etwa einen Sohn oder einen Neffen.
Redewendungen
- [2] eine Geisel von etwas sein = von der Willkür von etwas abhängen
Charakteristische Wortkombinationen
- [1] eine Geisel erschießen, freilassen, gefangen nehmen, nehmen, töten, in seine Gewalt bringen, in seiner Gewalt haben
- [2] eine Geisel stellen; Geiseln austauschen
Wortbildungen
-
Geiselbefreiung, Geiseldrama, Geiselgangster, Geiselhaft, Geiselmord, Geiselnahme, Geiselnehmer, Geiselschaft
Referenzen
- [1,] Wikipedia-Artikel Geisel
- [2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Geisel
- [*] canoo.net Geisel
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Geisel
- [1] The Free Dictionary Geisel
- [1] Duden online Geisel
Quellen
Ähnliche Wörter
ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:Geißel
eselig, geiles, Gleise, selige, Siegel