Griffel lässt sich auf das althochdeutschegriffil und das mittelhochdeutschegriffel (Schreibstift) zurückführen. Gemeinsam mit dem femininen mittelniederländischen und niederländischengriffel (Schreibstift, Pfropfreis) entstanden diese Formen wohl dadurch, dass sie mit einem Verb in Verbindung gebracht wurden, das dem Verb greifen zugrunde liegt, und diesem lautlich angepasst wurden. Außerdem wurde das germanische Suffix -ila- angefügt, was typisch für Gerätebezeichnungen ist (vergleiche Gürtel, Löffel, Schlüssel und Zügel). In Wahrheit geht Griffel aber vermutlich auf ein selten bezeugtes althochdeutsches graf (Schreibstift) zurück, welches – möglicherweise unter Vermittlung des Galloromanischen – vom lateinischengraphium entlehnt wurde und somit auf das altgriechische ' (Schreibgerät, Metallgriffel zum Beschreiben von Wachstafeln) zurückgeht, das auf dem Verb ' (schreiben, einritzen, zeichnen) beruht.❬ref❭, „Griffel“, Seite 476❬/ref❭
[1] Als Opa zur Schule ging, musste er noch mit dem Griffel auf einer Schiefertafel schreiben.
[2] „Die zur Gewinnung hochwertigen Safrans ausgelesenen Griffel werden oft anderem Safran beigemengt.“❬ref❭W. Blaschek/R. Hänsel/K. Keller/J. Reichling/H. Rimpler/G. Schneider (Hrsg.): Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis: Drogen A–K, 1998, S. 440❬/ref❭
[3] Nimm deine Griffel weg von meinem Kirschkuchen!
[4] Für ein wahres Kunstwerk braucht es mehr als Pinsel und Griffel.
[4] Der Künstler, der dieses Bild geschaffen hat, wusste den Griffel vortrefflich zu führen.
[5] Hoffen wir, dass dieser begnadete Poet den Griffel nicht so bald niederlegen möge.
[6] Wo Schwerter nichts auszurichten vermögen, ist der Sieg nur mit dem Griffel zu erringen.
[6] Der Fürst führt den Griffel nicht minder geschickt als den Degen.
[7] An diesem Knochen ertaste ich einen schmalen Griffel, der die Ursache des Leidens dieses Mannes sein sollte.