[2] spezifische oder besondere Eigenheit einer Person oder Gruppe
[3] individuelle Abweichung von sozialer Norm (siehe auch [2])
[4] Linguistik: spezifisches Merkmal eines sprachlichen Ausdrucks oder einer Sprachvarietät
Herkunft
Das Wort Idiosynkrasie im deutschsprachigen Raum ist im 18. Jahrhundert entlehnt worden aus der griechischen ,❬ref name="Kluge"❭Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Auflage❬/ref❭ heute idiosingrassía. Das Wort ist schon im Altgriechischen nachweisbar und setzt sich zusammen aus , „eigen-“, , „zusammen-“ und /, „die Mischung“ und bedeutete ursprünglich wohl „individuelle Mixtur von Körpersäften“ (vergleiche Wikipedia-Artikel Säftelehre) und in diesem Sinne eine so erzeugte „spezifische Beschaffenheit eines einzelnen Körpers“.
[1] Eine angeborene Form der Allergie ist die Idiosynkrasie, die bereits beim allerersten Kontakt mit dem Stoff Reaktionen auslöst.
[2] „Geschriebene Zeichen, wie sie sich etwa auf den Zeilen dieser Seite befinden, sind also hinsichtlich der Ausdrucksseite tendenziell anonym, und auch wenn die Identifizierung des Zeichenproduzenten anhand formaler Idiosynkrasien (z. B. Handschrift aber auch Schreibmaschine) ohne weiteres möglich ist, können von da keinerlei Schlüsse auf den Ursprung des Inhalts gezogen werden.“❬ref❭Florian Coulmas: Über Schrift. Suhrkamp, Frankfurt/Main 1982, Seite 136. ISBN 3-518-07978-6.❬/ref❭
[3] In der Gemeinschaft fallen manche Individuen durch ihre Idiosynkrasie auf.
[4] „Es gibt in der Tat zahlreiche dialektale Lautungen, die in keiner (bislang) erkennbaren Weise allgemeinen Gesetzmäßigkeiten unterliegen, sondern vermutlich als Idiosynkrasien gewertet werden müssen.“❬ref❭Sascha W. Felix, Dagmar Kühl: Hierarchien phonologischer Regeln bei Dialektsprechern. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft, Band 1, 1982, Heft 2, Seite 179-200, Zitat Seite 183.❬/ref❭