Lexikalisierung

 f.  Z

Bedeutungen

[1] Linguistik: Prozess und Ergebnis von Bedeutungswandel, die dazu führen, dass die Bedeutung eines Wortes nicht mehr aus der Bedeutung seiner Bestandteile (Konstituenten) erschlossen werden kann.
[2] Linguistik: Übernahme eines Wortes in die Lexik
Herkunft
Ableitung des Verbs lexikalisieren mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung
Synonyme
[1] Bedeutungsisolierung, Demotivierung, Idiomatisierung
Oberbegriffe
[1] Bedeutung, Semantik
Beispiele
[1] Ein Wort wie Salbader (Schwätzer) weist einen hohen Grad von Lexikalisierung auf: aus den Konstituenten "Sal" und "Bader" lässt sich die Bedeutung des Wortes nicht herleiten.
[1] Viele Wörter weisen eine mit der Zeit zunehmende Lexikalisierung auf.
[1] Der Begriff Lexikalisierung weist darauf hin, dass bei den betreffenden Wörtern nur noch eine einheitliche Gesamtbedeutung vorliegt, die sich nicht aus der Bedeutung von Wortteilen herleiten lässt.
[1] „In einer Lexikologie sind also die Probleme besonders zu betrachten, die die lexikalisch-semantischen Aspekte der Wortbildung berühren: die Prozesse der Motivation, Demotivierung, Lexikalisierung und Idiomatisierung, die Zusammenhänge von Wortbildung und Wortbedeutung und Bedeutungswandel.“❬ref❭Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 47. ISBN 3-484-73002-1.❬/ref❭
[1] „Sprichwörter zählen zu den Phraseologismen, das heißt zu festen Wortverbindungen, die laut H. Burger (...) Polylexikalität, relative semantische und syntaktische Stabilität, Festigkeit, Lexikalisierung und Idiomatizität sind.“❬ref❭, Seite 19-26, Zitat Seite 22. Abkürzung aufgelöst.❬/ref❭
[2] Lexikalisierung ist ein Vorgang, durch den etliche Ausdrücke der Informationstechnologie wie „mailen“ und „simsen“ Eingang in die Lexik des Deutschen gefunden haben.
[2] „Häufig vorkommende Wörter neigen trivialerweise eher zu Lexikalisierung in der Nehmersprache, aber unter den selten oder nur einmal vorkommenden findet man möglicherweise eher die produktiven Typen der Fremdwortbildung.“❬ref❭.❬/ref❭

Referenzen

[1] Wikipedia-Artikel Lexikalisierung
? canoo.net Lexikalisierung
[1,] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Semem“. ISBN 3-520-45203-0.
[1,] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Semem“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[1,] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Semem“. ISBN 3-494-02050-7.
Quellen

Substantiv, f

Kasus Singular Plural
Nominativ Lexikalisierung Lexikalisierungen
Genitiv Lexikalisierung Lexikalisierungen
Dativ Lexikalisierung Lexikalisierungen
Akkusativ Lexikalisierung Lexikalisierungen

Worttrennung

Le·xi·ka·li·sie·rung, Le·xi·ka·li·sie·run·gen
Aussprache
IPA lɛksikaliˈziːʀʊŋ, lɛksikaliˈziːʀʊŋən
Hörbeispiele: ,
Reime -iːʀʊŋ
Betonung
Lexikalisi̲e̲rung