[1] Linguistik: derjenige der Modi, der das Geschehen nicht als wirklich, sondern nur als vorgestellt (Irrealität, Potenzialität) oder von einem anderen behauptet (Referat) darstellt.
Im 17. Jahrhundert aus dem gleichbedeutenden lateinischen (modus) coniūnctīvus „der verbindende (Modus)“.❬ref❭ Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002, Stichwort: „Konjunktiv“. ISBN 3-11-017472-3, ❬/ref❭ Der lateinische Ausdruck geht zurück auf eine Entlehnung aus der altgriechischen Grammatik. Diese hat den 'Konjunktiv' als diejenige Verbform beschrieben, welche nur in Verbindung mit einer Konjunktion auftritt. Über die Modalität des Verbs selbst (real - irreal - potential etc.) trifft der Ausdruck 'Konjunktiv' demnach eigentlich keine Aussage. In der Tradition der lateinischen Grammatik, auf der auch das System der deutschen (Schul-)Grammatik mit ihrer Terminologie beruht, ist das ursprüngliche Bezeichnungsmotiv aus der griechischen Grammatik nicht übernommen worden.
[1] „Der Mann behauptete, er hätte mich gesehen.“ Das Wort „hätte“ steht im Konjunktiv.
[1] „Noch haben wir in Deutschland diese Möglichkeitsform, den Konjunktiv, und können auf diese Weise unterscheiden zwischen dem, was wirklich ist, und dem, was geschehen könnte.“❬ref❭Ludwig Reiners: Stilkunst. Ein Lehrbuch deutscher Prosa. Neubearbeitung von Stephan Meyer und Jürgen Schiewe, 2. Auflage. Beck, München 2004, Seite 143. ISBN 3-406-34985-4.❬/ref❭
[1] „Dabei lassen wir uns von der Annahme leiten, daß der Konjunktiv in der Sprache der Politik neue Aufgaben übernimmt, dies vor allem in Staaten, in denen verschiedene Parteien das politische System repräsentieren.“❬ref❭ Peter Braun: Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. Sprachvarietäten. 4. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart/ Berlin/ Köln 1998, Seite 143. ISBN 3-17-015415-X.❬/ref❭
[1] „Der Indikativ eines beliebigen Gliedsatzes geht ebenfalls in den Konjunktiv über (Angleichung).“❬ref❭Helmut Glück, Wolfgang Werner Sauer: Gegenwartsdeutsch. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 1997, Seite 64. ISBN 3-476-12252-2. ❬/ref❭
[1] „In meinem Tagebuch war ich, wenn mir meine Geschichte zu intim wurde, in Präteritum und Konjunktiv geflüchtet, hatte direkte und indirekte Rede gekehrt, Gegenwart in Vergangenheit entrückt, hatte Distanz geschaffen, das Geschehen entschärft.“❬ref❭❬/ref❭