Molke

 f.  Z der Molke

Bedeutungen

[1] Milchwirtschaft; Plural ungebräuchlich: grünlich gelbe, eiweißarme Flüssigkeit, die sich während der Gerinnung von Milch bei der Käse- oder Quarkherstellung absondert
Herkunft
seit dem 14. Jahrhundert bezeugtes Erbwort aus den (oberdeutschen) spätmittelhochdeutschen Formen molchen , molken , mulchen , mulken n; diese entstammen ebenso wie altsächsisch molken n, mittelniederdeutsch molken n, mittelniederländisch molken , mulken der (nicht belegbaren aber rekonstruierten) westgermanischen Form *mulknō f „Käsewasser“, ursprünglich „das, was aus dem (an einem Tag) Gemolkenen gemacht werden kann“; zu »melken«, auch in altenglisch molcen , altfriesisch molken m; hierher auch »Molkerei« und »Molkendieb« in der Bedeutung „Schmetterling“❬ref❭, Seite 628❬/ref❭
Synonyme
[1] Käsewasser; landschaftlich: Molken, Wacke; schweizerisch: Schotte; Sirte
Oberbegriffe
[1] Milchprodukt
Unterbegriffe
[1] Labmolke, Sauermolke, Süßmolke
Beispiele
[1] „Wenn die Käsemasse in der Form gepresst wird, verliert sie noch stark an Volumen, weil Molke austritt.“❬ref❭Online-Ausgabe der Die Wochenzeitung, Die letzten Järbmacher - Zwei Löcher im Grind, 15.05.2008❬/ref❭
[1] „Eine Stunde später sieht die verdickte Milchmischung wie Joghurt aus, die nun in Stücke zerlegt wird, um dann die Molke aus der Milchmasse herauszufiltern und anschließend den Tieren zu verfüttern. ‚Molke darf man niemals wegschütten‘, sagt Daniel Roess.“❬ref❭Online-Ausgabe der Badische Zeitung, Deftig-herbes Markenzeichen - Besichtigung einer Käserei im elsässischen Münstertal, 25.06.2009❬/ref❭
[1] „Der ganze Kniff sei, sich nie etwas durchgehen zu lassen, sagte er zu Frau Schobel, seiner Zimmervermieterin, und bat um noch ein Glas der grünlichen Molke, vor der es ihn so ekelte.“❬ref❭❬/ref❭
[1] „Die Abgabe von Molke und Magermilch zum Zwecke der Verfütterung an der Fleischgewinnung dienenden Tiere (z. B. Schweine- oder Kälbermast) ist verboten, soweit der Grenzwert Caesium 137 plus Caesium 134 1 nci pro Kilogramm Molke bzw. Magermilch überschritten wird.“❬ref❭Verordnung des Landeshauptmannes von Burgenland vom 16. Juni 1986 über das Verbot der Abgabe von Molke und Magermilch zum Zwecke der Verfütterung❬/ref❭
Wortbildungen
[1] Molkendieb, Molkenkäse, Molkenkur, Molkerei (→ Molkereibetrieb, Molkereibutter, Molkereifachfrau, Molkereifachleute, Molkereifachmann, Molkereigenossenschaft, Molkereiprodukt), Molkepulver, molkig

Referenzen

[1] , Seite 1161
[1] Wikipedia-Artikel Molke
[1] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 Molke
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Molke
[*] canoo.net Molke
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Molke
[1] The Free Dictionary Molke
Quellen

Ähnliche Wörter

molk, mölke, Moltke

Substantiv, f

Kasus Singular Plural
Nominativ Molke Molken
Genitiv Molke Molken
Dativ Molke Molken
Akkusativ Molke Molken

Im Gegensatz zum »Duden. Deutsches Universalwörterbuch« gibt »Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jh.« noch die auch hier angeführten Pluralformen an, mit dem Hinweis, sie seien ungebräuchlich.[1]
Nebenformen
landschaftlich: Molken
Worttrennung
Mol·ke, Mol·ken
Aussprache
IPA ˈmɔlkə, ˈmɔlkn̩, ˈmɔlkŋ̩
Hörbeispiele: ,
Reime -ɔlkə
Betonung
Mọlke

unzählbar

Kasus Singular Plural
Nominativ die Molke -
Genitiv der Molke -
Dativ der Molke -
Akkusativ die Molke -
单数 复数

 

mölke

Z

Konjugierte Form

Nebenformen

melkte
Worttrennung
möl·ke
Aussprache
IPA ˈmœlkə
Hörbeispiele:
Grammatische Merkmale
  • 1. Person Singular Konjunktiv II Präteritum Aktiv des Verbs melken
  • 3. Person Singular Konjunktiv II Präteritum Aktiv des Verbs melken