[1] Wort vor allem der politischen Auseinandersetzung, das eine parteiische Haltung/ Position (die des Gegners) mit einem negativ bewerteten Ausdruck wiedergibt
[1] Ob etwas als Stigmawort oder als Fahnenwort aufgefasst wird, hängt ganz von der Einstellung des Sprechers/ Schreibers ab: Ein- und dasselbe Wort kann für Menschen mit verschiedenen Auffassungen das eine oder aber das andere sein.
[1] Ein Werbeslogan der CDU hieß einmal: „Freiheit oder Sozialismus.“ Das kann man nur so verstehen, dass „Sozialismus“ das Stigmawort sein sollte, während für die eigene Position „Freiheit“ als Fahnenwort in Anspruch genommen wird.❬ref❭ Fritz Hermanns: Slogans und Schlagwörter. In: Jochen A. Bär, Thorsten Roelcke & Anja Steinhauer (Hrsg.), Sprachliche Kürze. Konzeptuelle, strukturelle und pragmatische Aspekte. de Gruyter, Berlin/ New York2007, Seite 459-478, Zitat Seite 470. ISBN 1612-8702 ❬/ref❭
[1] Geläufige Stigmawörter der politischen Auseinandersetzung sind in Deutschland Ausdrücke wie „Manchesterkapitalismus“ oder „Überwachungsstaat“.
[1] „Die Nationalsozialisten benutzten System als Stigmawort, um die Weimarer Republik abzuqualifizieren.“❬ref❭ Ulrike Haß-Zumkehr: Deutsche Wörterbücher - Brennpunkt von Sprach- und Kulturgeschichte. de Gruyter, Berlin/New York 2001, Seite 212. ISBN 3-11-014885-4. Kursiv gedruckt: System.❬/ref❭
[1] „Was nicht zutrifft, ist, dass sich die GfdS mit der Frage der Entlehnungen aus anderen Sprachen nicht beschäftigt (wenn auch nicht unter dem ebenso emotional aufgeladenen Stigmawort »Denglisch«).“❬ref❭, Seite 38-42, Zitat Seite 38. GfdS: Gesellschaft für deutsche Sprache.❬/ref❭
Referenzen
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Stigmawort“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7