Bedeutungen
- [1] männliche und weibliche Eigenschaften in sich vereinigend
- [2] biologisch-sexuell: biologische Merkmale beider Geschlechter aufweisend; zweigeschlechtlich
- [3] biologisch nicht korrekt: zwitterig (Hermaphroditismus aufweisend), (scheinbar) zwitterhaft, sexuell nicht (einem Geschlecht) zuzuordnen, intersexuell, transsexuell
Herkunft
- von gleichbedeutend griechisch ἀνδρο- (andro-) zu ' ‚Mann‘ und ' ‚Frau‘❬ref❭, Seite 98.❬/ref❭
Beispiele
- [1] „Wir erinnern uns, daß uns im zweiten Schöpfungsbericht erzählt wird, wie der erste – androgyne – Mensch Adam in den Garten Eden gesetzt wird, in dem er neben dem Naturreich vor allem zwei besondere Bäume vorfindet: den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Für das weitere Verständnis dieser mythologischen Geschichte ist es wichtig, zu sehen, daß Adam nicht Mann ist, sondern ein Androgyn. Er ist der ganzheitliche Mensch, der noch nicht der Polarität unterliegt, noch nicht in ein Gegensatzpaar aufgespalten ist. Er ist noch eins mit allem – dieser kosmische Bewußtseinszustand wird mit dem Bild des Paradieses umschrieben.“❬ref❭Thorwald Dethlefsen, Rüdiger Dahlke: Krankheit als Weg. Deutung und Be-deutung der Krankheitsbilder. Bertelsmann Verlag, München 1983. 24. Auflage 1988 ebenda, Seite 67. ISBN 3570035794❬/ref❭
- [1] „Nach Schuler ist der Mensch im paradiesischen Zustand androgyn. Er ist nicht physisch androgyn, sondern psychisch androgyn, d. h., es gibt keine geschlechtliche Unterdrückung. Diese Androgynität garantiert Herrschaftsfreiheit, Solidarität und Glück.“❬ref❭Georg Dörr: Muttermythos und Herrschaftsmythos. Zur Dialektik der Aufklärung […] Königshausen & Neumann, 2007. ISBN 3826035119. Seite 316.❬/ref❭
- [1] „Das Übermenschentum, das androgyn hätte sein müssen, erweist sich als unerreichbar, wenngleich sich Przybyszewski noch in seiner Autobiographie zur Idee des Androgynismus bekennt. In ihr stecke der Schlüssel zu seinem ganzen Werk.“❬ref❭Karol Sauerland (Warschau): Ist der Übermensch androgyn? In: Renate Reschke (Herausgeber), Nietzsche-Gesellschaft: Zeitenwende – Wertewende.
Band 1 Nietzscheforschung, Akademie Verlag, 2001. ISBN 3050036192.
Seite 265.❬/ref❭
- [2] Hermaphroditos, eine Gestalt der griechischen Mythologie, ist androgyn – er weist sowohl männliche als auch weibliche Körpermerkmale auf (s. Abb.).
Wortbildungen
- Androgynie
Referenzen
- [*] Wikipedia-Artikel androgyn
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache androgyn
- [*] canoo.net androgyn
- [1,] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon androgyn
- [2] Duden online androgyn
- [1]
Quellen