Bedeutungen
- [1] feste Nahrung oral einnehmen
- [2] etwas als Nahrung dem Körper zuführen
- [3] etwas durch das Einnehmen der Nahrung in einen bestimmten Zustand bringen
Herkunft
- bezeugt im mittelhochdeutschen Wort eʒʒen , welches dem althochdeutschen eʒʒan „kauen, beißen“ entstammt❬ref❭Duden online essen❬/ref❭; seit dem 8. Jahrhundert im Deutschen belegt❬ref❭, Stichwort: „essen“, Seite 260.❬/ref❭; ebenfalls im gotischen itan belegt; etymologisch verwandt mit altsächsisch und angelsächsisch etan ❬ref❭Wolfgang Pfeifer & al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen in: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache essen❬/ref❭, altfriesisch īta , altnordisch eta , englisch eat , niederländisch eten , isländisch eta ❬ref❭, Stichwort: „essen“, Seite 260.❬/ref❭, schwedisch äta ❬ref❭❬/ref❭ sowie mit altslawisch , lateinisch edere und altgriechisch ; alle diese Wörter und zusätzlich noch Aas und möglicherweise auch das indogermanische Wort für Zahn führen auf die indogermanische Wurzel *ed- „essen“ zurück.❬ref❭Wolfgang Pfeifer & al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen in: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache essen❬/ref❭
Synonyme
- [1,] landschaftlich: fratzen, präpeln; familiär: spachteln, verschmausen; veraltend, noch scherzhaft: schmausen
- [1,] salopp, emotional, meist abwertend: fressen; salopp; besonders norddeutsch, mitteldeutsch: futtern; salopp: mampfen, sich etwas reinziehen
-
siehe auch: WikiSaurus:Verben des Essens und Speisens
Gegenwörter
- [1–3] erbrechen, sich übergeben, umgangssprachlich: brechen, salopp: kotzen; trinken; hungern; fasten
Oberbegriffe
- [1–3] ernähren, gehoben: nähren
- [1] speisen
- [2] verzehren
Unterbegriffe
- [1] frühstücken, hinunterschlingen, hinunterschlucken, hinunterwürgen, naschen, schlingen, verschlingen
- [1] zu Abend essen, abessen, anessen, aufessen, ausessen, durchessen, leeressen, mitessen, zu Mittag essen, überessen, vollessen, voressen, wegessen, weiteressen
-
umgangssprachlich scherzhaft: vertilgen
-
besonders süddeutsch: vespern
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gehoben: dinieren, speisen, tafeln
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österreichisch: abendessen, mittagessen
-
stark veraltet: einessen, umessen
- [2] knabbern, knatschen, kosten, verkosten
- [2] schweizerisch: degustieren; österreichisch: gustieren, jausen, jausnen; Südtirol: marenden
Beispiele
- [1] Wir haben schon gegessen.
- [2] Bringst du etwas zu essen mit?
- [2] Was gibt es heute zu essen?
- [2] Ich esse einen Apfel.
- [2] Ich habe eine Banane gegessen.
- [2] Ich aß ein Stück Fleisch.
- [3] Er isst mich noch arm!
Redewendungen
- [1] selber essen macht fett
- [1] essen wie ein Holzhacker: hastig und viel essen
- [1] essen wie ein Scheunendrescher: übermäßig viel essen
- [1] kalt essen: etwas Ungekochtes, Ungebratenes essen
- [1] warm essen: etwas Gekochtes, Gebratenes essen
- [1] umgangssprachlich, scherzhaft: rückwärts essen: sich übergeben
- [1] aus der Faust essen: ohne Besteck essen
- [2] bildlich: bei jemandem das Gnadenbrot essen
- [2] salopp: jemand kann mehr als Brot essen: jemand vollbringt überdurchschnittliche Leistungen
- [2] mit jemandem ist nicht gut Kirschen essen
- [2] umgangssprachlich, bildlich: gegessen sein: als erledigt betrachten
Sprichwörter
- [1] der Appetit kommt beim Essen
- [1] Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen
- [1] wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen
- [1] wie man isst, so arbeitet man
- [1] man ist, was man isst
- [2] es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird
- [2] wes Brot ich ess, des Lied ich sing: jemanden, bei dem man angestellt ist, sollte man besser loben als kritisieren, da er derjenige ist, der mich bezahlt
- [3] wenn du deinen Teller leer isst, dann gibt es morgen schönes Wetter
Charakteristische Wortkombinationen
- [1] ausgiebig essen, hastig essen, kräftig essen, reichlich essen, tüchtig essen, unmäßig essen, mit großem Appetit essen, etwas Herzhaftes essen, etwas Kräftiges essen, etwas für sein Leben gern essen, aus der Schüssel essen, mit Messer und Gabel essen, vom Teller essen, bei Kerzenlicht essen, in der Kantine essen, an einem Gericht zwei Tage essen; jemandem zu essen geben, um etwas zu essen bitten
- [2] eine Schnitte essen, ein Stück Kuchen essen, Fleisch essen, seine Suppe essen, etwas isst sich gut, etwas lässt sich gut essen, zu viel essen; umgangssprachlich: keinen Bissen essen
- [3] seinen Teller leer essen, sich dick essen, sich rund essen, sich satt essen, sich voll essen
Wortbildungen
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essbar, Essbarkeit, Essbesteck, Essecke, Essen, essend, Essende, Essender, Esser, Esserei, Esserin, Essgerät, Essgeschirr, essgestört, Essgewohnheit, Essgier, essgierig, Essküche, Esskultur, Esslöffel, esslöffelweise, Esslust, esslustig, Essstäbchen, Essstörung, Esssucht, Esstisch, Essverhalten, Esswaren, Esszimmer, Esszwang, fressen, Mitesser, Mitesserin, Wettessen
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veraltet: vollgegessen
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stark veraltet: Bittessen, geessen
Referenzen
- [1,] Wikipedia-Artikel Essen (Begriffsklärung)
- [1–3] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 essen
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache essen
- [1] canoo.net essen
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon essen
- [1,] The Free Dictionary essen
Quellen
Ähnliche Wörter
ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:Assen, atzen, ätzen, äsen, dessen, Eisen, Espen, Esse, esse, Essenz, Essex, fressen, Hessen, Messen, messen, nässen, ressen, wessen