Adjektiv: die geltenden Wert- und Moralvorstellungenmißachtend und verhöhnend, spöttisch, bissig (1. Hälfte 19. Jahrhundert), die Regeln des Anstandsverletzend, schamlos, unordentlich, grob (Mitte 18. Jahrhundert, wohl beeinflußt von cynique ), zur kynischenPhilosophie (des AntisthenesschülersDiogenes) gehörig (1. Hälfte 18. Jahrhundert), zuvor (selten) ärmlichessend, ohne Wein (2. Hälfte 16. Jahrhundert), entlehnt aus cynicus , - hündisch, bedürfnislos wie Hunde. „Die Anhänger der Schule waren in ihrer Haltung in gewissem Sinne „hündisch“ (kynikós), und zwar einerseits in ihrer Bedürfnislosigkeit und gewollten Armut, andererseits hinsichtlich ihrer rücksichtslosen und schamlosen Art, mit der sie die Menschen gleichsam anfielen, um ihnen ihre Philosophie der geistigen und moralischen Erneuerung […] zu predigen“❬ref❭, Seite 708f., unter: „zynisch“ ❬/ref❭, deren Ziel die Rückkehr zum Naturzustand und zu einem bedürfnislosen Leben ohne Ansprüche ist (vergleiche die frühe deutsche Bedeutung ‘ärmlich, anspruchslos, ohne Wein essend’). Das Substantiv ist abgeleitet vom - Hund (siehe auch dort), Hündin, substantiviert ( Cynicus ,,Kyniker) Bezeichnung für einen Anhänger der von Antisthenes gegründeten Philosophenschule. Auch Anknüpfung an das Gymnasium , wo Antisthenes lehrte, kann bei der Namengebung mitgespielt haben.❬ref❭❬/ref❭❬ref❭, Seite 1021, unter: „zynisch“ ❬/ref❭❬ref❭, Seite 4092, unter: „zynisch“ ❬/ref❭