Sprachgesellschaft

 f.  Z der Sprachgesellschaft die Sprachgesellschaften

Bedeutungen

[1] Linguistik: Vereinigungen (Dichter, Grammatiker, Adlige) nach italienischem Vorbild, besonders in der Barockzeit, die sich der Pflege und Förderung der eigenen Sprache widmeten und gegen Überfremdung durch andere Sprachen wandten.
Herkunft
Determinativkompositum aus dem Stamm des Wortes Sprache und Gesellschaft
Oberbegriffe
[1] Gesellschaft
Beispiele
[1] Zu den bekanntesten deutschen Sprachgesellschaften gehörten die "Fruchtbringende Gesellschaft" (Weimar) und der "Pegnitzorden" (Nürnberg).
[1] „Im Laufe des 17. Jahrhunderts konstituieren sich Sprachgesellschaften, die sich der Pflege der deutschen Sprache annehmen.“❬ref❭Werner König: dtv-Atlas Deutsche Sprache. 15., durchgesehene und aktualisierte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, Seite 135. ISBN 3-423-03025-9. Sprachgesellschaften im Original fett gedruckt.❬/ref❭
[1] „In Deutschland entstanden - im Kampf gegen die französische Überfremdung - im 17. Jahrhundert sogenannte Sprachgesellschaften, die man stets in Verbindung mit einer Neueinschätzung der Begriffe Volkssprache, Muttersprache und Nationalsprache zu sehen hat.“❬ref❭Christoph Gutknecht: Lauter böhmische Dörfer. Wie die Wörter zu ihrer Bedeutung kamen. Beck, München 1995, S. 123f. ISBN 3-406-39206-7. In Anführungsstrichen gedruckt: „Sprachgesellschaften“, „Volkssprache“, „Muttersprache“ und „Nationalsprache“.❬/ref❭
[1] „So fand die neue Poetik ein weithin hallendes Echo, das sich ohne die Sprachgesellschaften vielleicht nicht so rasch und so einmütig ausgebreitet hätte.“❬ref❭ Hans Eggers: Deutsche Sprachgeschichte. Band 2: Das Frühneuhochdeutsche und das Neuhochdeutsche. Rowohlt, Reinbek 1986, Seite 197. ISBN 3-499-55426-7.❬/ref❭
[1] „So war es Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen, der Begründer der »Fruchtbringenden Gesellschaft«, der bereits ein Jahr nach Errichtung dieser ersten deutschen Sprachgesellschaft dem Reformer selbst Gelegenheit gab, das Schulwesen des Fürstentums nach den neuen Grundsätzen einzurichten.“❬ref❭Horst Joachim Frank: Dichtung, Sprache, Menschenbildung. Geschichte des Deutschunterrichts von den Anfängen bis 1945. Band 1. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1976, Seite 51. ISBN 3-423-04271-0.❬/ref❭

Referenzen

[1] Wikipedia-Artikel Sprachgesellschaft
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Sprachgesellschaft
[1] canoo.net Sprachgesellschaft
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Sprachgesellschaft
Quellen

Ähnliche Wörter

Substantiv, f

Kasus Singular Plural
Nominativ Sprachgesellschaft Sprachgesellschaften
Genitiv Sprachgesellschaft Sprachgesellschaften
Dativ Sprachgesellschaft Sprachgesellschaften
Akkusativ Sprachgesellschaft Sprachgesellschaften

Worttrennung

Sprach·ge·sell·schaft, Sprach·ge·sell·schaf·ten
Aussprache
IPA ˈʃpʀaːχɡəˌzɛlʃaft, ˈʃpʀaːχɡəˌzɛlʃaftn̩
Hörbeispiele: ,
Betonung
Spra̲chgesellschaft

zählbar

Kasus Singular Plural
Nominativ die Sprachgesellschaft die Sprachgesellschaften
Genitiv der Sprachgesellschaft der Sprachgesellschaften
Dativ der Sprachgesellschaft den Sprachgesellschaften
Akkusativ die Sprachgesellschaft die Sprachgesellschaften
单数 复数