Bedeutungen
- [1]
- [a] intransitiv: sich im Schlaf befinden
- [b] reflexiv; unpersönlich: auf gewisse Art und Weise den Schlaf verbringen können
- [c] reflexiv: durch das Schlafen❬sup❭[1a]❬/sup❭ eine gewisse Verfassung erlangen
- [2] übernachten
- [3]
- [a] intransitiv; euphemistisch; (zusammen) mit jemandem schlafen: Geschlechtsverkehr ausüben
- [b] reflexiv; salopp: (berechnend, mit dem Gedanken sich gewisse Vorteile verschaffen zu können) aufeinanderfolgend mit mehreren Personen schlafen
- [4] intransitiv; bildlich, umgangssprachlich: unaufmerksam sein
Herkunft
- bezeugt im mittelhochdeutschen slāfen, das dem althochdeutschen slāfan entstammt, welches seinerseits auf die (nicht belegbare, jedoch rekonstruierte) germanische Wurzel *slǣp-a- „schlafen“ zurückgeht, die ihrerseits der (ebenfalls nicht belegbaren, jedoch rekonstruierten) indogermanischen Form *slāb- „schwach werden“ - vielleicht speziell „bewusstlos werden“ - entspringt; eytmologische Verwandtschaften bestehen mit dem gotischen slepan, dem altenglischen slǣpan, dem altniederfränkischen slāpan und dem altfriesischen slēpa, außerdem mit dem litauischen slõbti „schwach, schlaff werden“, dem altkirchenslawischen slabŭ „schwach“ und - ohne anlautendes s - mit den altirischen Formen lobur und lobor „schwach“❬ref❭vergleiche , Seite 805❬/ref❭
Synonyme
- [1] umgangssprachlich: pennen, ratzen, pfeifen; knacken
-
gehoben: in Morpheus’ Armen liegen, in Morpheus’ Armen ruhen
- [2] übernachten, nächtigen
- [3] beischlafen, koitieren, kopulieren
- [3a] salopp, derb: bumsen, ficken, vögeln
- [3b] salopp, derb: sich/jemanden durchbumsen, sich/jemanden durchficken, sich/jemanden durchvögeln
- [4] träumen
Sinnverwandte Wörter
- [1] ausruhen, hinlegen, nächtigen
Gegenwörter
- [1] wach sein, wachen
Unterbegriffe
- [1] dösen, schlummern, träumen
Beispiele
- [1a] Er war müde und schläft jetzt tief.
- [1b] In dem neuen Bett schläft es sich gut.
- [1c] Bei einer Erkältung ist es ratsam, viel zu trinken, viel frisches Obst und Gemüse zu sich zu nehmen und sich vor allem gesund zu schlafen.
- [2] Du kannst im Gästezimmer schlafen.
- [3a] Ich will mit dir schlafen!
- [3b] Böse Zungen behaupten, sie hätte sich durch die ganze Chefetage geschlafen.
- [4] (als Beifahrer im Auto) „Schläfst du? Die Ampel ist längst grün.“
Redewendungen
- [1a] darüber erstmal schlafen müssen: sich darüber erstmal Gedanken machen müssen und am nächsten Tag eine Entscheidung fällen
- [1a] schlafen wie ein Bär, schlafen wie ein Dachs, schlafen wie ein Mehlsack, schlafen wie ein Murmeltier, schlafen wie eine Ratte, schlafen wie ein Ratz, schlafen wie ein Sack, schlafen wie ein Stein, schlafen wie ein Toter
- [3a] miteinander schlafen
Charakteristische Wortkombinationen
- [1a] fest/kurz/lange/noch/noch halb/ruhig/schon/tief/tief und fest/unruhig schlafen; auf dem Bauch/Rücken/der Seite schlafen; schlafen gehen, sich schlafen legen; bei offenem Fenster schlafen
Wortbildungen
-
ausschlafen, beschlafen, beischlafen, durchschlafen, einschlafen, (kausativ) einschläfern, entschlafen, überschlafen, verschlafen
-
schlafend, schlaflos, schläfrig
-
Schlaf, Schlafcouch, Schlafen, Schläfer, Schläferin, Schlafkammer, Schlafmöglichkeit, Schlafmütze, Schlafraum, Schlafrock, Schlafsaal, Schlafstörung, Schlaftablette, Schlafwagen, Schlafzimmer
Referenzen
- [1] Wikipedia-Artikel Schlaf
- [1–3] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 schlafen
- [1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache schlafen
- [1] canoo.net schlafen
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon schlafen
- [1–4] vergleiche , Seite 1463
Quellen
Ähnliche Wörter
ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:schlacken, schlaffen, schlagen, schlammen, schlappen, Schlaufen