Klippe

 f.  Z der Klippe die Klippen

Substantiv, f

Kasus Singular Plural
Nominativ Klippe Klippen
Genitiv Klippe Klippen
Dativ Klippe Klippen
Akkusativ Klippe Klippen

Worttrennung

Klip·pe, Klip·pen
Aussprache
IPA ˈklɪpə, ˈklɪpn̩ ~ ˈklɪpm̩
Hörbeispiele: , ~
Reime -ɪpə
Bedeutungen
[1] großer, aus dem Meer ragender oder auf Höhe der Wasseroberfläche liegender Felsblock in Küstennähe
[2] (Geologie, speziell Tektonik): durch Erosion isolierter Rest einer tektonischen Decke
[3] zu [1]: etwas, was die Verwirklichung eines Vorhabens, das Erreichen eines Ziels oder dergleichen be- oder verhindert und nicht unmittelbar zu bewältigen ist
Herkunft
Erstmals ist das Wort im 14. Jahrhundert❬ref name="Kluge"❭, Seite 497.❬/ref❭ im mittelhochdeutschen❬ref name="Kluge"/❭ Niederrheinisch❬ref name="Pfeiffer"❭❬/ref❭ in der Form klippe ❬ref name="Pfeiffer"/❭ und kliffe ❬ref name="Kluge"/❭ bezeugt, das etymologisch mit mittelniederdeutschem klippe ❬ref name="Pfeiffer"/❭, mittelniederländischem clippe ❬ref name="Pfeiffer"/❭ und niederländischem klip ❬ref name="Pfeiffer"/❭ verwandt ist. Es handelt sich um ein norddeutsches Küstenwort, das bereits seit dem 16. Jahrhundert auch in der Literatursprache bezeugt ist.❬ref name="Pfeiffer"/❭ Seine Herkunft ist unklar❬ref name="Kluge"/❭.
Kluge gibt an, das es sich um eine Entlehnung aus dem mittelniederländischen clippe handeln solle❬ref name="Kluge"/❭, worin Pfeifer eine offenbare Weiterleitung eines älteren, in althochdeutschem kleb (um 900), altsächsischem klif , altnordischem klif , mittelniederdeutschem klif , niederländischem klif sowie in mittelniederländischem clif / clef und altenglischem clif vorliegendes Substantivs sieht, das als »Kliff« im 20. Jahrhundert (womöglich unter Einfluss von englischem cliff ) neben »Klippe« ebenfalls in der Literatursprache üblich wird❬ref name="Pfeiffer"/❭. Weitere Verwandtschaften sieht er in (ablautend) mittelniederdeutschem klēf Felsvorsprung, felsige Höhe, Steilabfall‘, altnordischem kleif und mundartlich schwedischem klef ❬ref name="Pfeiffer"/❭. Obwohl auch Pfeifer die Herkunft des Wortes als ungewiss❬ref name="Pfeiffer"/❭ ausgibt, vermutet er bei einer möglichen GrundbedeutungKlebriges, Schlüpfriges‘ oder ‚Glattes, Rundes‘ ansetzend einen Anschluss an die (erschlossenen) indoeuropäischen Wurzeln *gleibh-, *gleip- beziehungsweise deren schwundstufigen Formen *glibh-, *glip-, die wiederum eine Labialerweiterung zur (erschlossenen) indoeuropäischen Wurzel *glei-kleben, schmieren‘ sind, bei der es sich ihrerseits um eine erweiterte Form der (erschlossenen) indoeuropäischen Wurzel *gel- ‚(sich) ballen; Gerundetes, Kugeliges‘ (siehe »kleben«) handelt❬ref name="Pfeiffer"/❭.
Weitere Ansätze sind im Eintrag »Kliff« dargestellt.
Sinnverwandte Wörter
[1] Felsenriff, Riff
[3] Behinderung, Erschwernis, Handicap, Hemmnis, Hemmklotz, Hemmschuh, Hindernis, Hürde, Stolperstein, Widerstand
Gegenwörter
[1] Sandbank
[1] Kliff, Steilküste
Oberbegriffe
[1] Felsblock
[2] Erhebung
[3] Schwierigkeit
Unterbegriffe
[1] Felsenklippe/Felsklippe, Gesteinsklippe, Meeresklippe, Seeklippe, Steilklippe
[1] blinde Klippe, gesunde Klippe, sachte Klippe
[1] Brandungspfeiler, Schäre
[1] sonst Schroff, Schrofen/Schroffen
[2] Kalkklippe, Marmorklippe
[2] Toponyme: Falkensteiner Klippe, Staatzer Klippe
[3] Examensklippe, Fiskalklippe
Beispiele
[1] „Auf der hohen See mag sich kein Wellchen regen, aber das Wasser zwischen den sichtbaren und unsichtbaren Klippen hier geht immer stürzend hoch.“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „Kurz darauf kämpften sich einige erschöpfte junge Afrikaner ans rettende Ufer. Als sie sprechen konnten, berichteten sie, ihr Boot sei etwa 100 Meter vor der Küste auf einer Klippe gestrandet.“❬ref❭❬/ref❭
[1] „Ein Flüchtlingsboot ist an den Klippen vor der australischen Weihnachtsinsel zerschellt und gesunken.“❬ref❭❬/ref❭
[2] „Die Klippen sind somit das tektonisch Hängende, sie liegen teils über dem Helvetikum oder auch vor dessen Nordrand, teils überdecken sie die Scheienalpdecke oder den Flysch.“❬ref❭.❬/ref❭
[2] „Kleinere Erosionsreste, sogenannte Klippen, zeugen aber von der ursprünglichen Verbreitung. Die größte dieser Klippe ist in der Gegend der Dent Blanche zu finden. […] Auch bei der Verteilung des Penninikums ist im Bereich der Zentralalpen eine größere Klippe am Nordrand der Alpen zu verzeichnen.“❬ref❭.❬/ref❭
[2] „Decken und Klippen liegen ‚ortsfremd‘ […] über Gesteinsmaterial, das sich noch am Ort seiner Bildung befindet […] oder über einer tieferen Decke.“❬ref❭.Im Originalsatz ist das Wort »Allochthon« fett gesetzt.❬/ref❭
[3] „Englische Texte waren den Teilnehmern nicht zugänglich, deutsche Fachtexte stellten für sie oft eine zu hohe Klippe dar, gerade für die Personen, die erst im Erwachsenenalter im Rahmen des muttersprachlichen Ergänzungsunterrichts nach Deutschland kamen.“❬ref❭.❬/ref❭
[3] „Bezüglich des thematisierten Leidens muss die Darstellung der Shoah sowie die Leserlenkung in diesen Texten zwei weitere Klippen umgehen: die Sakralisierung der Thematik einerseits, die leicht durch einen zu undifferenzierten Umgang mit dem Undarstellbarkeitstopos der Shoah entstehen kann, und die Banalisierung andererseits, wie sie durch eine zu stark vereinfachte Behandlung des Geschilderten erfolgt.“❬ref❭.❬/ref❭
[3] „Ebenso wenig hilfreich ist es, wenn wir die Beziehung infrage stellen: »Du hast mich unglaublich enttäuscht«, anstatt ihnen zu vertrauen, ihnen zuzutrauen, dass sie die Klippen meistern können.“❬ref❭.❬/ref❭
Charakteristische Wortkombinationen
[1] an einer Klippe stranden, zerschellen; auf eine Klippe auflaufen; mehrere Klippen umschiffen, umsegeln; ein Schiff durch die Klippen steuern; steil ins Meer abfallende, weit ins Meer hinausragende Klippen; gefährliche, schroffe, steile, tückische Klippen
[2] tektonische Klippe
[3] eine Klippe (geschickt) umschiffen, überwinden
Wortbildungen
[1] Klippenküste, Klippenrand, klippenreich, Klippenspringen (→ Klippenspringer), klippig
[1] Klippenassel, Klippfisch
[2] Klippenzone (→ Kalkklippenzone)

Worttrennung

Klip·pe, Klip·pen
Aussprache
IPA ˈklɪpə, ˈklɪpn̩ ~ ˈklɪpm̩
Hörbeispiele: , ~
Reime -ɪpə
Bedeutungen
[1] mineralische Masse von harter, kompakter Beschaffenheit (die einen Teil der Erdkruste ausmacht)
[2] mehr oder minder großes Stück der unter [1] beschriebenen Masse, das sich zahlreich in und auf der Erdoberfläche befindet
[3] größeres, aufragendes Gebilde aus der unter [1] beschriebenen Masse
[4] Festkörper mit einer chemisch einheitlichen Zusammensetzung und einem gleichmäßigen Aufbau; seltenes und kostbares Exemplar dieses Festkörpers von besonderer Härte (vor allem Diamant), das als Schmuck verwendet und als Wertgegenstand gehandhabt wird
Herkunft
Das Wort wurde aus afrikaansem klip ‚1. Stein; Gesteinsstück, Felsbrocken, 2. Stein (als harter mineralischer Rohstoff), Gesteinsschicht, 3. zu einer bestimmten Form verarbeiteter Stein, zur Verwendung als beispielsweise Baustein, 4. Edelstein, vor allem Diamant‘❬ref❭.❬/ref❭❬ref❭.❬/ref❭❬ref name="van Wyk"❭❬/ref❭ entlehnt❬ref❭, Seite 52.❬/ref❭, das seinerseits niederländischem klip Klippe‘❬ref❭❬/ref❭ entstammt❬ref name="van Wyk"/❭.
Synonyme
[1] Gestein, Stein
[2] Stein
[3] Felsen
[4] Kristall; Edelstein, Stein
Verkleinerungsformen
[1–3] Klippie
Oberbegriffe
[1–4] Mineral, Naturstoff, Rohstoff
Unterbegriffe
[2] Flachklippe
Beispiele
[1] „Auch der Auspuff von Fahrzeugen oder Funken von der Schaufel eines Baggers die auf Klippen trifft, kann Funken schlagen, die schnell das trockene Gras entzünden.“❬ref❭❬/ref❭
[2] „In seiner Todesangst griff der Mann nach Klippen und warf sie nach der Schlange.“❬ref❭❬/ref❭
[2] „Am Freitag wurde ein siebenjähriges Damaramädchen von einem elfjährigen Damarajungen mit einer Klippe erschlagen.“❬ref❭❬/ref❭
[3] „‚[…]Nach einiger Suche entdeckten wir im Rivier unter Klippen versteckt den Kadaver eines kurz zuvor geschossenen Springbocks und in einiger Entfernung unter Blättern und Zweigen versteckt eine 30.06 (Jagdgewehr)‘, sagte Schenk.“❬ref❭❬/ref❭
[4] „Zacharias Lewala, so hieß der Farbige, besah ihn sich genau und lief damit zu seinem Vorarbeiter: »Muß ich Mister geben, ist schöne, kleine Klippe, ist miskien Demant!« […] Er ließ sich von Zacharias die Stelle zeigen, wo die »Klippe« an der Schaufel hängen geblieben war und suchte sich noch einige ähnliche kleine Steine zusammen, denn Stauch wußte aus seinen Büchern, daß Diamanten - im Gegensatz zu gewöhnlichen Steinen - die Eigenschaft besaßen, an fettigen Gegenständen hängen zu bleiben.“❬ref❭.❬/ref❭
Charakteristische Wortkombinationen
[2] dicke, flache, runde, spitze Klippen
[2,] Klippen auflesen, sammeln
[3] Klippen brechen
Wortbildungen
[1–4] klippenfrei, klippig
[2] Klippenpad
[3] Klippbock, Klippdachs, Klippspringer
[4] Klippekie, Klippiste, Klippsalz

Übersetzungen

    • n, m
    • m
    • m
    • n; m, m

Referenzen

[1–4] , Seite 52.
Quellen

Substantiv, f

Kasus Singular Plural
Nominativ Klippe Klippen
Genitiv Klippe Klippen
Dativ Klippe Klippen
Akkusativ Klippe Klippen

Worttrennung

Klip·pe, Klip·pen
Aussprache
IPA ˈklɪpə, ˈklɪpn̩ ~ ˈklɪpm̩
Hörbeispiele: , ~
Reime -ɪpə
Bedeutungen
[1] (Numismatik): eckige, zumeist viereckige, Münze oder Medaille (besonders häufig bei primitiven Prägungen unter Belagerungszuständen und in Notzeiten)
Herkunft
Bei dem Wort handelt es sich um eine Entlehnung zum schwedischen Verb klippa ‚(mit der Schere) schneiden‘❬ref❭.❬/ref❭❬ref❭, Seite 718.❬/ref❭.
Synonyme
[1] Klipping
Sinnverwandte Wörter
[1] Belagerungsmünze, Notmünze
[1] Denkmünze
Unterbegriffe
[1] Kupferklippe, Silberklippe
[1] Feldklippe, Jubelklippe, Notklippe
Beispiele
[1] „Um die Soldaten bei der Stange zu halten, lässt der General sein eigenes Gold- und Silbergeschirr platt walzen, in Stücke schneiden und zu Münzen prägen, so genannte Klippen.“❬ref❭❬/ref❭
[1] „Eckige Münzen heißen in der Numismatik Klippen und der noch ungeprägte Münzrohling Ronde, Platte bzw. früher Schrötling.“❬ref❭❬/ref❭

Übersetzungen

    • Dänisch: [1] klipping ❬ref❭❬/ref❭
    • Englisch: [1] klippe ❬ref❭.❬/ref❭
    • Französisch: [1] klippe f❬ref❭.❬/ref❭
    • Polnisch: [1] klipa ❬ref❭.❬/ref❭
    • Schwedisch: [1] klipping ❬ref❭, Stichwort »klipping«, Seite 436., Spalte K1266.❬/ref❭

Referenzen

[1] .
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[1] , Seite 718.
[1]
[1] Wikipedia-Artikel Klippe (Münze)
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[1]
[1] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 Klippe
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Quellen

Ähnliche Wörter

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Substantiv, f

Kasus Singular Plural
Nominativ Klippe Klippen
Genitiv Klippe Klippen
Dativ Klippe Klippen
Akkusativ Klippe Klippen

Worttrennung

Klip·pe, Klip·pen
Aussprache
IPA ˈklɪpə, ˈklɪpn̩ ~ ˈklɪpm̩
Hörbeispiele: , ~
Reime -ɪpə
Betonung
Klịppe

zählbar

Kasus Singular Plural
Nominativ die Klippe die Klippen
Genitiv der Klippe der Klippen
Dativ der Klippe den Klippen
Akkusativ die Klippe die Klippen
单数 复数